An jeder Ecke ein anderes Musical ― das Londoner West End


Das Londoner West End ist bekannt für seine Musicalkultur. Für fast jeden Geschmack ist etwas dabei: Für Rock-Fans We will rock you, (nicht nur) für Fans von Frankie Valli and the Four Seasons („Sherry“) das Musical Jersey Boys und für Freunde der Oper Phantom of the Opera.
In London laufen viele verschiedene Musicals. Wer die Wahl hat, hat die Qual. So können natürlich nicht alle Musicals vorgestellt werden, sondern nur eine kleine Auswahl.
Zum Beispiel Jersey Boys, ein Musical über die Bandgeschichte von Frankie Valli and The Four Seasons. Es wird erzählt, wie Frankie Valli als Teenager in die Band kam, mit welchen Schicksalsschlägen die Band zu kämpfen hatte und wie sie in die Rock `n Roll Hall of Fame aufgenommen wurde. So erfahren die ZuschauerInnen einiges über die Band und auch über die einzelnen Bandmitglieder. Wer jetzt denkt, dies könnte langweilig sein, sei eines besseren belehrt. Zum einen, weil die Dialoge gut sind und alles immer wieder durch Komik aufgelockert wird. Zum anderen, weil Hits wie „Sherry“, „Beggin‘“, „Stay“ und „Oh,What a Night“ einfach immer wieder schön zu hören sind und Wiedererkennungswert haben. (Der Eine oder die Andere mag denken: „Hey, das Lied kenn ich doch! “, auch wenn man den Titel nicht parat hat oder überhaupt nicht wusste, dass das Lied von den Four Seasons ist.) Ein Highlight ist definitiv „Can’t take my eyes off you“. Gute Unterhaltung ist garantiert. Wer sich das Musical anschauen möchte: Jersey Boys wird im Prince Edward Theater in der Old Compton Street gespielt.
http://www.jerseyboyslondon.com/
Ca. 500m weiter, direkt gegenüber der Tottenham Court Road Station, befindet sich das Dominion Theater, in dem We will rock you gezeigt wird. Das Theater ist unschwer an der großen Freddie Mercury-Statue zu erkennen. Es geht hier nicht wie bei Jersey Boys um die Bandgeschichte. Die Handlung des Musicals spielt in der Zukunft auf dem Planeten e.bay. Die Musik wird nur noch mit Computern, nicht mehr mit richtigen Instrumenten gespielt. Mit Musik soll vor allem Profit gemacht werden. Dagegen wehren sich einige Bohemians und vor allem die junge Rebellin Scaramouche und der junge Galileo. Galileo und Scaramouche begeben sich auf die Suche nach den auf e.bay versteckten Instrumenten und versuchen, „richtige“, handgemachte Musik wieder zurück zu bringen. Dabei müssen die beiden sich immer wieder gegen die Killer Queen durchsetzen, die den gesamten Planeten e.bay unter ihre Kontrolle gebracht hat.
Auch hier wird die Handlung anhand witziger Dialoge und gekonnter Gags erzählt. Bezüge zu der Band Queen gibt es immer nur am Rande, so zum Beispiel wenn auf Brian May angespielt wird („ein haariger Gitarrist“). Auch die Stimme von Freddie Mercury mag dem einen oder anderen fehlen. Insgesamt lohnt es sich aber auf jeden Fall, sich dieses Musical anzuschauen. Vor allem, wenn man Fan von Queen oder Rockmusik ganz allgemein ist.
http://www.wewillrockyou.co.uk/#/news
Dies sind nur zwei der vielen Musicals, die es in London zu sehen gibt. Aber egal, für welches man sich entscheidet: Qualität und Spaß sind fast garantiert. Eine Enttäuschung ist eher unwahrscheinlich.
Bleibt nun die Frage:
Wo kauft man am besten die Tickets? Leider gibt es auch hier Betrüger, die gefälschte Karten verkaufen. Am sichersten und auf direktem Weg kauft man die Karten für die Vorstellung im Box Office des jeweiligen Theaters, wo das Musical aufgeführt wird. Auch dort bekommt man teilweise schon ab 20 Pfund Tickets. Eine weitere, günstige Möglichkeit, Tickets zu kaufen, bieten die tkts-Schalter am Leicester Square sowie die Half-Price-Buden am Picadilly-Circus. Buden oder Läden dieser Art gibt es in nicht geringer Anzahl. Es sei aber dahin gestellt, ob man wirklich immer billiger wegkommt, denn es ist nicht wirklich garantiert, ob man immer die Hälfte zahlt. Dazu kommt, dass nicht für alle Musicals Tickets angeboten werden. Wer sich darüber informieren will, sollte einen Blick auf die Seite http://www.officiallondontheatre.co.uk/tkts/touts/ werfen.
Ach ja, Infos, wie man am besten zum jeweiligen Theater kommt oder an welcher U-Bahn-Station man aussteigen muss, sind auf der Web-Seite des jeweiligen Theaters zu finden.
Viel Spaß beim Musical-Besuch wünscht
Rebecca Lück
Foto: TiM Caspary / pixelio.de

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Post Author: MMagazin

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