Applaus, Applaus: Manual Kant – Video Die Aschfahlen Mädchen


Weil gleich und gleich sich gern gesellt, nennen die bayrischen Taugenichtse von Manual Kant ihr Debütalbum “Applaus” und dürfen selbigen dafür erwarten.
Nachdem die erste Single “Die Aschfahlen Mädchen” nun bei einigen Radiostationen täglich ihre Kreise dreht, dürfen wir uns nun auf ein Album freuen, das voll ist mit Tanzliedern über Kleinstadtdepression und Sommerhits gegen die gute Laune.
Denn Manual Kant kommen mit aller Konsequenz aus der Provinz. Und das in einer Zeit, wo sich doch jeder zweite so schrecklich dafür schämt und am liebsten jeder Berliner wäre.
Nicht so Manual Kant : Anstatt sich hinter einer bunten Fassade zu verstecken, gehen sie offensiv um mit dem Leben in ihrem Kaff, welches Sänger Malte Borgmann im Lied “Sextags” selbstironisch seine Hood nennt. Seine Provinzlyrik ist so klar trocken und schmerzhaft, das jedes mal mindestens ein Neu-Berliner ertappt vom Barhocker fallen muss, wenn er sie hört. Thees Uhlmann lobte den Text dieses Liedes wie folgt :
“‘Mein Nachbar schlägt seine Frau, ihre Kinder malen Sextags an die Stromkästen der Stadt’ – das ist der beste Rocklyrik-Satz der letzten 5-7 Jahre, weil der Satz in seiner Simplizität so vielschichtig ist. Broken Window Theory, zerrüttete Familienverhältnisse, Eltern-Kinder-Konflikt, Kleinkriminalität – in diesem Satz stecken so viele Facetten des Kleinstadtlebens drin, dass es einfach so wahnsinnig fett ist, dass irgendjemand auf diese Idee gekommen ist.”
Doch so hart die Worte manchmal sind die die Band für ihre Stadt findet, ganz verraten kann und wollen sie sie nicht. Es sind also Lieder von Flucht und Heimkehr, Lieder von der Anpassung an unliebsame Umstände. Manual Kant bleiben. Sie bleiben nicht weil sie es müssen, sondern weil ihr Umfeld doch manchmal tiefer in ihrem Herzen sind als sie es wollen. Und wenn denn alle Drogen gestreckt sind, dann kaufen sie das nächste mal eben doppelt so viel. Manual Kant posieren auf ihren schmucklosen Bandfotos mit freien Oberkörpern auf Motorrollern und mit bunten Sonnenblenden vom Rummel. Manual Kant spielen Musik die es gar nicht mehr gibt, zwischen den Straßenjungs und Queens of the Stoneage, zwischen Westernhagen ’79 und Selig ’94. Und da ist sie dann die ignorante Coolness die sich jeder von der Großstadt wünscht, die es eigentlich aber nur da gibt wo fast jeder sich mit Namen kennt, vom Bäcker nicht von Facebook.
Am 25.11.2011 begeisterte die Band bereits anlässlich der FluxFm Betriebsfeier den Festsaal in Kreuzberg und lieferte den Anwesenden eine guten Vorgeschmack was im Jahr 2012 noch so kommt!
Das Video zur Vorabsingle “Die Aschfahlen Mädchen” feierte letzte Woche im Netz Premiere und kann hier gesehen werden:

http://manualkant.de/site/
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Post Author: MMagazin

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