Blank & Jones chillen demnächst wieder – Chilltronica No. 2


Die Schönheit der Melancholie: das ist die Inspiration des Kölner Duo’s bei ihrem Projekt “Chilltronica”.

Die Beschreibung der ausgewählten Musik mit Worten fällt schwer – man muss sie hören. Irgendwo zwischen moderner Klassik, sehnsüchtiger Pop-Musik und Ambient à la Brian Eno.
Jeder der ausgewählten Titel hat natürlich in sich schon eine enorme Schönheit, aber erst in der Komposition mit anderen Titeln erstrahlt diese unglaublich ergreifende Melancholie zu einem wahren Gesamtkunstwerk. Den oft zitierten Soundtrack zu einem Film, der noch gedreht werden muss, kann man hier getrost vergessen. Hier heißt es “Augen zu” und ab ins schönste Kino der Welt: das Kopfkino. “Chilltronica” sollte man ganz alleine genießen und Gefühlen wie Sehnsucht, Traurigkeit und Heimweh freien Lauf lassen.
Blank & Jones sind zwar grundpositive Menschen, genießen es dennoch immer wieder, in die Welt der Melancholie abzutauchen. Diese Musik muss nicht traurig und ausweglos klingen, sondern kann wie hier sehr sinnlich und fragil daherkommen. Die dänischen Musikästheten “Bliss” waren von dem Konzept so begeistert, dass sie Blank & Jones gleich zwei exklusive Titel zur Verfügung stellten. Es gibt aber auch sehr viele ganz neue Namen zu entdecken. Wenn man zum Beispiel “Trespassers William” hört, fragt man sich, wo sich diese wundervolle Band all die Jahre versteckt hat, bevor sie kürzlich von Blank & Jones auf einer Tour durch Kanada entdeckt wurden. Die skandinavische Produktion “Moist” lebt vor allem von der Stimme der bezaubernden Maria Marcus, mit der die zwei Produzenten auch schon an gemeinsamen Songs arbeiten. Wie ein roter Faden ziehen sich auch die meditativen Stücke von ihrem Freund Ian Hazeldine durch das Album. Unter dem Alter Ego “Antonymes” schafft er es, nur mit Klavier und Alltagsgeräuschen eine unheimliche Tiefe in seine Kompositionen zu legen. Der Superstar der Ambient Musik, Moby, ist ebenfalls vertreten. Allerdings mit einem sehr seltenen Song, der ursprünglich nur als B-Seite erschien und für viele Hörer ebenfalls eine absolute Neuentdeckung darstellen dürfte.
Insgesamt wirken alle Songs von Trentemøller über Depeche Mode bis zu Blank & Jones selber sehr homogen und lassen sich auch nur schwer voneinander lösen. Man schafft es nicht, beim Hören auf die Stopptaste zu drücken, weil man es einfach nicht will. Auf die Frage, wo sie dieses Werk am liebsten selber hören würden, antworten Blank & Jones ohne viel zu überlegen: “Nachts im Auto auf den Straßen von Los Angeles, am besten zwischen dem Mulholland Drive und Sunset Boulevard um ca. 4.00 morgens.”
idee deluxe
Veröffentlichung 28. November 2010
http://www.blankandjones.com/
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Post Author: MMagazin

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