Foto: Cover Album

Roger Cicero “Glück ist leicht – Das Beste von 2006-2016”


(MMB-intern) – Am 24. März 2016 verstarb mit Roger Cicero einer der profiliertesten Sänger und Entertainer Deutschlands im Alter von nur 45 Jahren.
Ein Jahr nach dem viel zu frühen Tod des gebürtigen Berliners und Wahlhamburgers erscheint nun mit “Glück ist leicht – Das Beste von 2006-2016” ein musikalischer Rückblick seiner größten Songs aus Sicht des Musikers.

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Neben Hits wie “Zieh die Schuh’ aus”, “Nicht artgerecht” und “Frauen regier’n die Welt” finden sich auf dem Longplayer sorgfältig ausgewählte Live-Aufnahmen seiner so speziell arrangierten Coversionen von Songs wie “Geboren“ (Die Fantastischen 4) und das bis dato unveröffentlichte “Ein Kompliment” (Sportfreunde Stiller), dazu seine Interpretationen der Frank Sinatra-Klassiker “My Way” und “I’ve Got A Crush On You”.

Absoluter Höhepunkt im Tracklisting ist allerdings seine letzte Studioaufnahme mit dem Titel “Eine Nummer zu groß”. Cicero hatte den Song für sein bereits geplantes, neues Studioalbum geschrieben, das in diesem Jahr hätte veröffentlicht werden sollen.

Sagen wir es einfach, wie es ist: Nämlich nicht ganz leicht. Sich dieses Album anzuhören, ruft Erinnerungen wach. Sehr schöne an zehn fulminante Jahre, ganz furchtbare an deren Ende, das der viel zu frühe Tod Roger Ciceros markierte. Auch für jene, die sich mit der Kompilation eines angemessenen Rückblicks beschäftigten, war das eine Art Martyrium. Zu viel Freude und Vergnügen hatte Cicero mit seiner verspielt unkonventionellen Art unendlich vielen Menschen über Jahre bereitet. Dabei gelang es ihm, deutschsprachigen Swing in den Rang eines eigenen, von ihm wie keinem anderen vertretenen Genres zu erheben.

Auf all dies hält nun “Glück ist leicht – Das Beste von 2006-2016” eindrücklich Rückschau, es fehlt an Nichts aus dem einmaligen Universum des gebürtigen Berliners und langjährigen Wahlhamburgers und spiegelt das Beste aus Sicht des Künstlers wieder. Der Hörer erlebt Cicero im Kreise seiner bekanntesten Hits von “Zieh die Schuh’ aus” über “Nicht artgerecht” bis zu “Frauen regier’n die Welt”, verzichtet aber auch nicht auf Live-Coverversionen wie “Geboren” von den Fantastischen 4 oder die unfassbare Bearbeitung von “Ein Kompliment” der Sportfreunde Stiller. Geliebte Balladen wie “Wovon träumst du nachts?” und “Ich atme ein” sind ebenso zu hören wie seine unvergessenen Flirts mit dem Repertoire seines Kollegen Frank Sinatra: Die Live-Versionen von “My Way” und “I’ve Got A Crush On You” zeigen Cicero in fast schon ein wenig beängstigender Nähe zu Ol’ Blues Eyes und doch charakteristisch für Roger mit einer sehr eigenen Note. Und mit “Eine Nummer zu groß” enthält das Album sogar eine bislang unveröffentlichte Nummer Ciceros aus dessen Geheimschublade, in der er wohl die Preziosen für sein bereits geplantes nächstes, leider nicht mehr zur Realität gewordenes Alben gesammelt hat.

Manchem wird womöglich erst spät, nämlich jetzt und angesichts dieses kompakten Blicks auf sein Schaffen dämmern, welche Soundlandschaften Roger Cicero der deutschen Sprache als Sänger eröffnet hat. Davon legen besonders die auf der Premium Edition von “Glück ist leicht – Das Beste von 2006-2016” enthaltenen Live-Aufnahmen Zeugnis ab. Wer hat je in diesem Lande mit einer derart kompakt auf internationalem Standard musizierenden Bigband agiert, wer hat so lässig wie Roger komplexe Arrangements mit nonchalanten Texten versorgt – und wer, bitteschön, hat über dieses Maß an Humor verfügt? Bestes Beispiel hierfür: Ciceros Song “Spontis zeugen Banker”, auf der Live-CD der Premium Edition vertreten. Nachdem ihm die Frauenzeitschrift “Emma” den “Goldenen Pascha”, nicht eben wohlmeinender Schulterschlag, für sein Lied “Frauen regier’n die Welt” verliehen hatte, reagierte Cicero nicht etwa beleidigt oder arrogant, sondern eben mit besagtem Song und ergo feiner Ironie.

“Glück ist leicht – Das Beste von 2006-2016” zeigt aber vor allem auch den beseelten Entertainer Roger Cicero, nach dessen Musik notfalls zwei Nächte in Folge durchgetanzt werden konnte. Die wuchtigen Grooves seiner Bigband überzeugen besonders in den Live- Mitschnitten der Premium Edition, mit Songs wie etwa “Murphys Gesetz” lassen sich Partygemeinden noch morgens um fünf zurück auf die Tanzfläche bringen. Schließen allerdings möchten wir trotzdem mit dem vermutlich berührendsten Lied dieser wunderbaren Sammlung. Auf seinem 2007 veröffentlichten Album “Beziehungsweise” widmete Roger seinem Vater, dem Jazzmusiker Eugen Cicero, der 1997 ebenfalls früh verstarb, einen Song: “Ich hätt’ so gern noch tschüss gesagt” wird nun auf “Glück ist leicht – Das Beste von 2006- 2016” wie zum in Musik gefassten Wunsch seiner vielen Fans.

Unfassbar noch immer, dass er so früh gehen musste – er fehlt und hinterlässt eine nicht mehr zu schließende Lücke in der deutschen Musiklandschaft. Seien wir dankbar dafür, dass uns seine Musik bleibt.

“Eine Nummer zu groß“ ist ab sofort digital erhältlich.
Das Album “Glück ist leicht – Das Beste von 2006-2016“ erscheint am 17. März

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Post Author: MMagazin