Heute ist Morgen – Morgen die neue Single von CHIMA


(MLM-intern) – Chima, Schwierigkeiten begleiteten sein Leben bisher – nun ist seine Single MORGEN ercshienen, ein Vorbote auf das kommende Album. Hier die Geschichte von Chima und natürlich ein Video zum Hören und Sehen…
So beginnen Filme wie „Falling Down“: Bilder von Frankfurt am Main, Finanzmetropole der Gegensätze, Hochäuser, Banken in Hochglanz, Bahnhofsviertel, schäbige Seitenstrassen in vergilbtem, dreckigem Weiß. Geld. Status und Symbole. Schein. Scheinwelt. Chima, Sohn nigerianischer Eltern, ist umgeben von augenscheinlich freien, erfolgreichen, gut gelaunten Menschen.
Freunde, die Sonntags zum Bauernmarkt gehen um zu flanieren, junge Gastronomen, Werber, Anwälte, Marketingcracks, die kreativ verortet sind, mitgestalten, funktionieren – und Geld verdienen. Türken, Jugos, Afrikaner – das „neue Deutschland“ derer, die aus den Träumen ihrer Eltern etwas gemacht zu haben scheinen. Eigentlich gehört Chima dazu: Musik, Poesie, Freigeistigkeit, ein Leben nach scheinbar eigenen Regeln. Doch hinter dem lauten, offenherzigen Lachen liegt eine zweite Welt.
Wenn die Stille kommt, dann kommt mit ihr auch diese zweite Welt: Chima ist erziehender Vater und mit allen Mitteln darum bemüht, sein einziges Kind durchzubringen. Eine Herausforderung, die das Herz auch manchmal mürbe machen kann. Doch für die Liebe zum Kind gibt es keinen zu hohen Preis. Dafür schluckt er Stolz, dafür beschneidet er die eigene Freiheit. Weil ihm alles daran liegt.

Chima erkämpft sich den Lebensunterhalt. Er folgt einer Idee, nicht nur entgegen gesellschaftlichen Normen, denn das wäre ja schon fast normal und wenig erwähnenswert, sondern auch entgegen dem Status Quo seines eigenen Umfelds: ein Mann in seinen Dreißigern, nicht gefestigt, unbeständig und ohne geregeltes Einkommen, ohne 10 Jahres Plan, ohne Bausparvertrag.
Einer, bei dem jeder Versuch den Beigeschmack der „letzten Chance“ hat. Menschen, die ihn eigentlich „echt gern mögen“, schreiben ihn ab. „Alle haben Ziele, machen ihr Ding, und was ist mit mir?“ Doch für die Liebe zu seinem Traum ist kein Preis zu hoch. Dafür geht er mit seiner Existenz auf Risiko. Weil ihm alles daran liegt.
Chima wühlt in den Resten aus enttäuschten Wünschen, verlorenem Glauben Anderer oder zunehmender Existenzangst und beginnt von vorne. Die eigene kleine Familie fordert von ihm „Beständigkeit“ und „Planbarkeit“, doch anfühlen tut es sich für ihn wie Selbstaufgabe. Die eigene Mutter wünscht sich die Sorgen um den Sohn endlich, endlich gemindert. Chima selbst wünscht sich den Glauben der geliebten Menschen zurück: „Lieb mich einfach, ich lieb Dich doch auch. Geh mit mir, ich geh auch voraus“. Doch wohin?
Chima hat Freunde, die aushelfen und andere, die ihre Hilfe irgendwann dann auch schlichtweg verweigern müssen, weil der Hilfsbedürftige zum Fass ohne Boden geworden ist. Unter ihnen natürlich auch solche die seinen Traum schon leben, erfolgreiche Künstler, Visionäre, Macher – doch wie sollten sie jemanden unterstützen, der zu beschäftigt ist, seine Scham zu bändigen, bevor er sein Potential in positive Masse wandeln kann? „Es bleibt schwer, heute geht’s mir beschissen, grad’ unterdrücke ich die Tränen und ertrinke in Neid.
Darum bleibt mir gestohlen denn ich muss grad’ nicht wissen, was die anderen haben wenn mir selber nichts bleibt“. Chima kämpft um den Boden unter seinen Füßen und um das Album seiner Träume. Er arbeitet mit Produzenten, bittet um Gefallen und zahlt mit Zukunftsvisionen. Er verschuldet sich – finanziell, ideell, spirituell. Dieses Mal muss es anders gehen; ohne Geld, ohne Rückhalt, gegen die Angst. Weil ihm alles daran liegt.
Chima fasst den letzten Entschluss. Er leiht sich ein letztes Mal Geld. Dies soll das letzte, verdammte Mal sein. Von allem. Danach: Alles oder Nichts. „Risiko! Augen zu und durch! Risiko ! Einmal richtig Risiko! Volles, volles, volles Risiko, Risiko!“ Und plötzlich passiert etwas: Die Vision wird klar, Entschlossenheit spürbar. Knoten, diese harten, gordischen, Jahrzehnte alten Knoten lösen sich, platzen beinah.
Und das, was sich darunter verbarg strömt nun aus Chima heraus: „Flügel bauen, Sterne jagen, Wolken kratzen“. Das Ultimatum, dass er sich selbst gestellt hat, katapultiert ihn mit aller Wucht aus den alten Mustern heraus, hilft ihm dabei Tempo zu entwickeln, weiter zu beschleunigen, langsam abzuheben und endlich – wirklich – zu Fliegen.
„Countdown, Staubwolken, Schnitt! Ich lass alles hinter mir. Lasse alle Stricke reißen, vertraue auf mein Tier. Ich siege, ich atme, ich will mich vermehren. Nahe der Unendlichkeit kann ich mich spüren: Ich fliege!“
Der Kampf um das Kind, das jahrelange Warten am Existenzminimum, das Hoffen auf ein nebulöses „Glück“, das Ringen um Vertrauen in das eigene Geschick während es in den Händen zerrinnt: Chima singt es sich raus, er schreibt es in die Welt. Chima, und man muss es gesehen haben, tanzt beim einsingen. Er schleudert die Arme von links nach rechts.
Er exorziert den Frust, er beschwört den Sprung von der Klippe – und wenn auch nur für den kurzen Moment der frischen Luft, so springt er doch! „Ich will nicht länger vermeiden, was sich nie vermeiden ließ. Ich hab mir was zu beweisen. (…) Es zieht mich ins Unbekannte. Nicht zu wissen,was passiert. Daher, heute geh’ ich aufs Ganze. Keine, keine Angst mehr vorm Verlieren.“
Und aus der Stille entspringt Entladung. Explosive Freude. Strahlkraft von erlebten Worten. Lautes Lachen. Schweiß. Lust. Tanzen. Weinen. Sex. Und Zuversicht, immer wieder erneuerte, geprüfte, verdorbene und doch wieder zum Leben erweckte Zuversicht. Momente der Angst. Neid und Betrug. Momente des Hasses, unverkennbar, nicht zu vertuschen. Und dann plötzlich wieder Wind; neu, frisch, die Spinnenweben verwirbelnd. Der Klang von Loslassen, nein, viel mehr von Wegwerfen, von Abstreifen, von ganz weit weg schleudern. Der hörbare Kontrollverlust, ein neuer, heller Mut dazu, die Dinge nicht immer lenken zu müssen. Und man hört auch die Fehler. Und Chima’s Freude daran.
„Ich nehm’ meinen Schatz in den Arm, schenk meiner Mutter Blumen! Ich mach irgendwas – aber ich mach. Glück kommt nach Bemühung“
Und unter den elektronischen Tanzbeats, unter den Streichern, die gekonnte Spitzen setzen, unter 150 Bpm Rumms und Poprefrains, unter synthetischen Ecken und programmierten Kanten, unter so präzise gewählter, wunderschöner, frischer Sprache – unter all dem „JA!“-schreienden Spaß – beginnt unüberhörbar die ruhige, heilende Seite dieser Sache, die noch vor wenigen Momenten so erdrückend schien. Endlich entfaltet sie sich; die schöne Seite der Stille.
Michael S. Kurth
https://www.facebook.com/CHIMA.music

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Post Author: MMagazin

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