The bianca Story veröffentlicht neues Album Coming Home


“Heimat kann man nicht vererben. Sie ist in meinem Kopf. Und sie ist in meiner Seele.” Horst Bienek
Beschäftigt man sich mit der aktuellen Musikszene, fällt vor allem auf: In der Schweiz ist was los. Die dortige Künstlerszene scheint täglich zu wachsen. Ob Sophie Hunger, Boy, We Invented Paris, Navel oder Bonaparte. Sie alle kommen aus der Schweiz und lassen seit geraumer Zeit unsere Herzen im Takt pochen. Dieses Phänomen erinnert stark an Schweden vor einigen Jahren. Nun ist anscheinend das nächste Land an der Reihe, welches eine abstrus gute Klangkost nach der anderen in die Welt aussendet. Musikzauberei? Zaubertranktopf? Oder einfach nur tolle Musiker, die sich jahrelang sorgfältig in ihren Proberäumen aufgewärmt haben und nun, im genau richtigen Moment, mit dem Echo der Berge im Nacken, zu uns getragen werden?
Diese Geschichte handelt also von Anna, Elia, Fabian, Joel und Lorenz, von ihrer Band “The bianca Story”, ihrem neuen Album “Coming Home” und einer damit verbundenen Reise, derer sie sich zu Beginn wahrscheinlich noch nicht einmal selber bewusst waren. Fragt man Elia heute, worum es auf dem neuen Album geht, antwortet er: “Um Sehnsucht, Liebe, um Tod und Heimat und um unsere sehnsüchtige Generation der Desillusionierten, welche trotz allem noch viele Wünsche offen hat.”
“You lost the groove somehow / So I gave you art / You lost the blues somehow / So I gave you art to start a new era” [Eclat]
Aber spulen wir mal kurz am Zeitrad. Ostern 2010. “The bianca Story” hatte gerade ihren Vertrag beim neuen Management unterschrieben und es ging mit frisch geschriebenen Songs nach London, in die legendären Abbey Road Studios, um nach “Hi Society” den zweiten Langspieler zu produzieren. Dort wartete ein Bläser- und Streicherorchester darauf, mit ihnen die frisch arrangierten Songs aufzunehmen. Der Moment, in dem die Musiker ihre Lieder ab Blatt spielten, sei ein unbeschreiblicher Moment für alle gewesen, sagt Anna: “So ähnlich, als würde ein riesengroßes Publikum deine Texte mitsingen”.
Die Zeit in den Abbey Road Studios wurde wohl zu der intensivsten, die die Band jemals zusammen erlebt hat. Alle waren sich darüber bewusst, dass sie hier, dank ihres damaligen Managers Nigel, eine riesengroße Chance bekamen, ihre musikalische Vision auf ein Album zu bannen. Das baut natürlich Druck auf, jedoch beflügelt es gleichzeitig ungemein.
“Take my hand / We go wherever sun rises high / And follow the river of shiny bright colours / Life runs much better if you sing it for 2” [Friends Bar]
Somit wurde jeder Einzelne aus der Band schon in der Entstehungsphase des Albums zusätzlich noch einmal für sich ganz persönlich mit den eigenen Grenzen, seinen kreativen Fähigkeiten und seiner Musik konfrontiert. “Diese Band ist auch eine Art Sozialstudie”, sagt Fabian und grinst. “Ob man es schaffen kann, 5 solch unterschiedliche Köpfe zusammenzuführen und zu halten.”
Realize you’re not the sun / Slow it down / I Realize what you’ve become / You are not the only one” [Not The Sun]
Wenn man also an Grenzen stößt und an sich selber, wird eine unwahrscheinliche Energie frei gesetzt. Und dann muss man sich entscheiden: Kapitulieren oder über sich hinauswachsen. Hört man “Coming Home” erahnt man in den ersten Sekunden, wofür sich The bianca Story entschieden haben.
“Coming Home” ist Post Empire-Pop, im besten Sinne von Bret Easton Ellis. Episch-ehrliche Melodien treffen auf Seemanns-Romantik mit Beatbox-Drums; Verrauchte Club-Beats heiraten die naive Jugend; die ohnmächtige Wut der namenlosen Generation der 90er liebäugelt mit der Sanftmut.
Die Texte der Band handeln von der Suche, von der Sehnsucht und vom Kampf, seine ganz persönliche Wahrheit zu finden. Von Menschen, die einem nahe stehen nur um im nächsten Moment weiter entfernt zu erscheinen als das Größenverhältnis vom Atom zur Welt, vom Aberwitz unserer Gesellschaft, von jedermanns Heimat, von dir und von mir. Und natürlich vom Ankommen.
“I could paint a circle on a blanket / And walk through a hole / Escape through the mirror on my wall”
[Coming Home]
In der Zeit in den Abbey Road Studios und auch durch alles, was danach passierte, ist die Band deutlich hörbar zu einer Einheit verschmolzen, besonders durch den tragischen Tod ihres Managers Nigel und den Wechsel der Plattenfirma. Viele Ereignisse haben die Entstehung dieser Platte begleitet. Vieles war geplant, doch noch mehr ist einfach passiert, Hochs und Tiefs gingen Hand in Hand. Das alles konnte aber ihrer Leichtigkeit und ihrer Unkonventionalität nichts an haben.
“We’re in the ocean, just doing time and sailing high low” [High & Low]
Es ist wohlig ruhig und besinnlich in der Schweiz. Das macht bestimmt der Schnee. Der verschluckt Geräusche und taucht alles in eine tiefe, schläfrige Watte. Aber wenn das Land dann mal kurz erwacht und seine Künstler in die Welt versendet, dann mit einem ohrenbetäubenden Echo.
The bianca Story wird zweifelsfrei das nächste Echo sein, von dem wir fasziniert sein werden. Besonders durch ihre Virtuosität und die Fähigkeit, Ihre Instrumente wie das Abbild einer modernen Sinfonie zu spielen. Daraus entstehen folgerichtig verspielte Melodien und Sounds, die die Songs so irrwitzig logisch und tanzbar machen. Getreu dem Motto: “Dancing People Are Never Wrong!”
“I can’t blame you for groovin’ / You better don’t stop movin’/ I wanna see you cryin’ on the floor/ That’s what people are dancing for”
[Dancing People Are Never Wrong]
Coming Home Tour 2012
18.01.2012 CH – Lausanne, Le Bourg
31.01.2012 DE – Halle, Steintor Varite
02.02.2012 CH – Luzern, Konzerthaus Schüür
10.02.2012 DE – Salle Communale Nyon
07.03.2012 DE – München, 59to1
08.03.2012 DE – Stuttgart, Merlin
09.03.2012 DE – Freiburg, Café Waldsee
10.03.2012 DE – Frankfurt, Yellowstage
11.03.2012 DE – Köln, Studio 672
13.03.2012 DE – Hamburg, U&G Turmzimmer
14.03.2012 DE – Dresden, Scheune
15.03.2012 DE – Berlin, Comet
16.03.2012 DE – Bielefeld, Bunker Ulmenwall
17.03.2012 DE – Magdeburg, Projekt 7
19.03.2012 DE – Heidelberg, Häll
20.03.2012 DE – Oberhausen, Zentrum Altenberg
21.03.2012 DE – Leipzig, Moritzbastei
26.03.2012 AT – Innsbruck, Weekender
www.thebiancastory.com
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Written and performed by The bianca Story. Produced by The bianca Story & Nigel Paul Day. Recorded at Abbey Road Studios, London UK, engineered by Chris Bolster, assisted by John Paul Barrett. Additional recordings made at Alterna Recording. Studios, Basel CH, engineered by Philippe Laffer. Mixed by Sven Ludwig and Carsten Heller.

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Post Author: MMagazin

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