Wirklich geil! Deichkind ab November auf Tour


(MMB-intern) – Ich alter Mann bin ja nach mehreren miterlebten Live-Konzerten von deichkind immer wieder überwältigt von dieser Band. Außer das man sich nicht allzulange im Bühnengraben aufhalten darf, um zu fotografieren. Was verständlich ist, da doch so das eine oder andere einem von der Bühne aus um die Ohren schlägt. Und sei es wie damals nur ein Schlauchboot.

Nicht Geiz ist geil. Geil ist geil. Das weiß man aufm Deich! Sparen sollen die anderen: Europa, Muddi, Schnäppchenjäger, Sparer, Eineuroshopper, Ehrgeizige, Ballermänner, Atomstromkunden, Hochbücker. Die halt. Auf der Bühne wird nicht gespart oder gekleckert, da wird geklotzt und in die Vollen gegangen. Eine Show, so aufwändig wie die Herren Deichkind sie abfackeln, muss man nicht nur hierzulande lange suchen.

Finden wird man eh nix. Auf technisch und choreographisch allerhöchstem Niveau wird hier Stadionrave angezettelt, da bleibt keins der bis zu 10.000 Ravershirts unverschwitzt! Und musikalisch eh Abgehfaktor 1+: Amps werden bis zum Anschlag aufgerissen, alles und alle doppelt dick mit funky verzerrten Beats und sexy verschwitzten Basslines überzogen. Exzentrische Elektropunks treffen im Eurodisco-Terrordome auf die knarzige Seite v! on Tekkno und das, was von irgendwie Hip-Hop übrig geblieben ist.

Darüber Sloganizing auf allerhöchstem Niveau: “Bück dich hoch”, “Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Versagers”, “Arbeit nervt”. Einzeiler, für die jeder anständige Miettexter sofort seine Seele samt Turnschuhsammlung an den Crossroads verhökern würde. In aufwändig geklöppelten Endzeitoutfits, überdrehter Klapsmühlencouture oder an die Residents gemahnenden Dreiecks-LED-Hüten mit abgestimmten Accessoires laufen Deichkind Analogamok in der Digidisco. Live und in Farbe zelebrieren sie die Choreographie des Absurden, tanzen den Tanz des Trivialen in der Bumsbude des Blöden. Denn: sie wissen, was sie tun und warum. In den Zwischenräumen von Kunst, Kritik und Rave wird hier gesagt, wie es wirklich ist.

Also: in echt. Da wird sowas von analysiert, sarkasmisiert, kritisiert, übertrieben, übe! rspitzt, übergeben und mit dem Finger auf Sachen gezeigt,! das geht auf keine Kuhhaut. Und das allerbeste daran: stadionmäßig voll Abraven oder an der Bar lehnend Rumschlaumeiern geht beides. Abwechselnd, gerne aber auch gleichzeitig. Leider geil.

www.deichkind.de


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14.11. Kiel – Sparkassen Arena
15.11. Bremen – Halle 7
16.11. Emden – Nordseehalle
17.11. L-Alzette – Rokhall
18.11. Kassel – Stadthalle
20.11. Hannover – AWD Hall
21.11. Wiesbaden – Schlachthof
22.11. Regensburg – Arena
23.11. München – Zenith
24.11. Ulm – Ratiopharm Arena Ulm/Neu-Ulm
26.11. Bamberg – Stechert Arena
27.11. Münster – Halle Münsterland
28.11. Köln – Palladium
29.11. Köln – Palladium (Option)
30.11. Oberhausen – Köpi-Arena

Unsere Deichkind Fotos aus Flensburg

Wilde Schneider

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Post Author: MMagazin

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