Polizei bestätigt – Sicherheit beim Wacken Open Air sehr gut – Warnung vor Taschendieben


Zum 21. Mal findet in der Zeit vom 5. bis 7. August 2010 das “Wacken Open Air” (W:O:A) statt, das sich als das weltgrößte Heavy-Metal-Konzert unter freiem Himmel etabliert hat und von Festivalteilnehmern aus ganz Europa und zum Teil aus Übersee besucht wird.
Nach ersten Schätzungen werden wie in den vergangenen Jahren bis zu zirka 82.500 Personen (Bands, Crews, Roadies, Besucher, etc.) auf dem Veranstaltungsgelände sein. Es werden über 100 Bands auf mehreren Freilichtbühnen auftreten.
Dank einer gewachsenen Sicherheitsstruktur konnte das “Wacken Open Air” – Festival in den vergangenen Jahren ohne größere Zwischenfälle stattfinden.
Auf Grund der gewachsenen Strukturen wird auch dieses Jahr in mehreren, täglichen Meetings zwischen Veranstaltern, Sicherheitsverantwortlichen und der örtlichen Einsatzleitung das Sicherheitskonzept überprüft. Durch die langjährige Zusammenarbeit ist eine sehr offene Gesprächskultur zwischen allen Verantwortlichen gewachsen, so dass schnellstmöglich ein abgestimmtes Reagieren möglich ist.
Veranstalter und Sicherheitskräfte ( Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Kreisord-nungsamt Steinburg und der leitende Notarzt ) haben das Sicherheitskonzept für das Wacken Open Air Festival – insbesondere den Notfallplan – nochmals überprüft.
Das Sicherheitskonzept ist über 20 Jahre ständig evaluiert und modifiziert worden.  Bei Großveranstaltungen (wie z.B. Fußballspiele, Volksfesten) gibt es immer ein Massenphänomen, d.h. viele Menschen bewegen sich in einem engen Raum. Aus diesem Grund wurde der Notfallplan, insbesondere die Notausgänge und die Ausweichflächen, ein weiteres Mal überprüft.
Alle Verantwortlichen haben erneut bestätigt, ein größtes Maß an Sicherheit gewährleisten zu können. “Eine 100-prozentige Sicherheit aber kann es nicht geben”, sagt Polizeipressesprecher Michael Baudzus von der Polizeidirektion Itzehoe.
Die meisten Besucher reisen in Fahrgemeinschaften in PKW und Kleinbussen an. Jedoch werden auch von Reisegesellschaften aus ganz Europa Busreisen zum W:O:A angeboten, die mehrere tausend Besucher direkt an das Gelände bringen und dort wieder abholen.
Ein Teil der Gäste kommt auch mit der Deutschen Bahn, zum Teil mit einem Sonderzug, dem so genannten “Metal-Train”. Ziel- und späterer Abfahrtort für sie ist Itzehoe. Der Veranstalter hat hierfür wieder einen Shuttle-Service eingerichtet, der die Verbindung Itzehoe – Wacken an den Anreisetagen von mittags bis ca. Mitternacht sowie zum Veranstaltungsende am Sonntag bedient.
Die besondere Dimension des Festivals für die Region, den Veranstalter, dessen Logistik sowie für die beteiligten BOS – Dienste Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr ergibt sich daraus, dass sich bereits ab dem Wochenende vor dem eigentlichen Festivals mehrere Tausend Besucher auf dem Gelände befinden.
In dieser einen “Partywoche” ist auf dem landwirtschaftlichen Gelände eine Mittelstadt mit mehreren zig-tausend Menschen zu versorgen. Insofern verbietet sich ein Vergleich mit einer abendlichen Veranstaltung (Rolling Stones), zu der 120.000 Besucher anreisen – aber danach wieder nach Hause fahren!
Das Hauptproblem für die polizeiliche Arbeit sind die Tage des vermehrten Besucherzustroms von Montag bis Donnerstag. In Abhängigkeit vom Wetter und damit der Befahrbarkeit der Ackerflächen gilt es, die Besucher so schnell wie möglich aus dem öffentlichen Verkehrsraum auf die Veranstaltungsfläche zu bekommen. Dies wird über ein vom Veranstalter in Auftrag gegebenes, mehrfach modifiziertes Verkehrskonzept optimiert, um ähnliche Belastungen der Autobahn 23 wie im Jahr 2007 weitgehend zu vermeiden.
Ebenso werden bei der Abreise am Sonntag die im letzten Jahr bewährten Konzepte erneut verfeinert, um den Individualverkehr und den Busverkehr flüssig zu halten. Die Belastung der Infrastruktur des ansonsten eher ländlichen Raumes rund um Wacken ist grenzwertig!
Bisher haben es die Teilnehmer der Polizei und dem Veranstalter leicht gemacht. “Sie verhielten sich immer friedlich und nahezu gesetzeskonform” so Polizeisprecher Michael Baudzus. Damit dies so bleibt, dazu werden wieder eine ausreichende Zahl von Beamten der Polizeidirektion Itzehoe, unterstützt durch die Bereitschaftspolizei Eutin und umliegende Behörden, sowie die vom Veranstalter eingesetzten Sicherheitskräfte beitragen.
Diese verrichten ihren Dienst inner- und außerhalb des Festivalkomplexes stets engagiert und motiviert. Offenbar hat sich auch die Polizei bei Besuchern und Veranstaltern ein über die Jahre gewachsenes, sehr positives Image erarbeitet und erhalten, was in persönlichen Kontakten zu Besuchern und anderen Veröffentlichungen deutlich geworden ist.
Organisierte Taschendiebe waren 2009 vermehrt unterwegs
Im letzten Jahr 2009 waren die Besucher aber selbst zu Opfern von professionellen und organisierten Taschendieben geworden. “Dies ist war sehr ärgerlich, aber keinesfalls geeignet, das Festival selbst zu kriminalisieren”, so Baudzus. Eine Diebesbande aus Rumänien hatte während der Auftritte vor den Hauptbühnen die großen Menschenansammlungen und das damit verbundene Gedränge genutzt, knapp 900 Geldbörsen unbemerkt zu stehlen.
Hier hat die Taktik der Polizei dann aber hervorragend funktioniert, da es durch gute Zusammenarbeit mit der Festival-Produktion gelang, insgesamt 10 Taschendiebe zwischen 18 und 30 Jahren mit einer Bargeldsumme von über 10.000 EURO festzunehmen. Nach Bearbeitung der Sachverhalte sind die rumänischen Täter nicht nur des Festivals sondern auch des Landes verwiesen worden. Weil diese Diebstähle erstmals massiv im Jahr 2008 (zirka 100 Taten) aufgetreten waren, hatten Veranstalter und Polizei während der Vorbereitungen bereits für 2009 gemeinsam Bemühungen zur Prävention entwickelt, die hoffentlich dieses Jahr von den Metalheads angenommen werden:
-Die Besucher haben in ihrem “Metalbag” einen zweisprachigen Flyer mit Hinweisen auf die Gefahr von Taschendiebstählen sowie einen W:O:A
– Brustbeutel für Bares am Körper erhalten. Leider wurden die Brustbeutel 2009 nicht gut angenommen (“uncool”?).
-Zusätzlich wird über Laufbänder neben den Bühnen auf die Gefahren hingewiesen.
-Letztlich stehen auf dem Gelände bewachte Wertschließfächer gegen eine geringe Gebühr zur Verfügung, die aber viel zu selten in Anspruch genommen wurden.
Mehr an Prävention geht eigentlich nicht! Letztlich sind alle Metalheads für ihre Wertsachen selbst verantwortlich. Sie sollten sich besser auf das große Gedränge im Infield vorbereiten und auch besser aufpassen. “Ich empfehle, Wertsachen und Papiere im so genannten ´Schließfachtruck` einzuschließen!”, so Polizeisprecher Michael Baudzus.
Die Polizeidirektion Itzehoe gibt nachfolgend wichtige Verhaltenshinweise:
– andere Personen auf den Dieb aufmerksam machen
– andere Personen direkt zur Mithilfe auffordern
– sich um das Opfer kümmern
– die Tat sofort bei der Polizei im W:O:A – Camp (M-29) anzeigen
– Tätermerkmale einprägen
– als Zeuge zur Verfügung stellen
– sämtliche Karten (EC, Mastercard etc.) sofort sperren lassen
Polizeidirektion Itzehoe / ots
www.wacken.com

Post Author: MMagazin

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