Goo Goo Dolls meinen ab 3. September: Something For The Rest of Us


Seien wir mal ehrlich: Ein Großteil von uns hat die glorreichen 80er als eine irgendwie seltsame Zeit in zweifelhafter Erinnerung, in der die Popkultur scheinbar von Madonnas regelmäßig wechselnden Fashion Statements, Duran Durans frühem Boyband-Appeal und nicht zuletzt vom stetig wachsenden Heer der Hair Metal Bands dominiert wurde, das selbst damals niemand so recht auseinander halten konnte.
Doch wie zum Trotz gab es auch noch etwas anderes; eine Art stille Weiterentwicklung des Alternative-Gedankens, der sich in Großbritannien um 1977 mit den Sex Pistols und The Clash zu etablieren begann und mit dem sich die Kids fast schlagartig identifizierten. Während sich der Nachwuchs in der gleichen Frustration und Langeweile übte, von denen Johnny Rotten und Joe Strummer in ihren Songs erzählten, erblühte auch in Amerika langsam aber sicher eine eigene Underground-Szene. Neben den Epizentren Südkalifornien und New York City tauchten auch im Rest des Landes immer mehr Bands auf, die scheinbar genau den richtigen Draht zu den Kids besaßen, die sich nicht einfach mit vorgefertigter Nullachtfünfzehn-Popkulturmassenware abspeisen lassen wollten. Nicht wenige dieser Bands, angetrieben von billigem Bier und einer generellen Verachtung für das, was gemeinhin als „The American Dream“ bekannt war gleichermaßen, fanden ihre Inspirationen in Paul Westerberg und den Replacements – wie auch die Goo Goo Dolls.
1986 in Buffalo, New York gegründet mit den Vorsätzen, hauptsächlich Zeit totzuschlagen, ein wenig Musik zu machen und mit ein bisschen Glück ein paar Freibiere in den Clubs abzustauben, in denen man das Glück hatte, auftreten zu dürfen.
„Irgendwann haben wir irgendwie herausgefunden, wie man Songs schreibt“, erinnert sich Frontmann und Gitarrist John Rzeznik. Mit seinem dritten Album „Hold Me Up“ (1990) lieferte man schon damals ein ungefähres Bild von dem Sound, den man später auf den nächsten beiden Veröffentlichungen „Superstar Carwash“ und „A Boy Named Goo“ für sich und die Welt definieren sollte und der Band schließlich mit dem 1995er Song „Name“ ihren allerersten Hit einbrachte. Von „A Boy Named Goo“  verkaufte man in der Folgezeit über eine Million Einheiten und supportete das Album zusätzlich auf ausgedehnten Touren rund um den Erdball.
Mit dem Song „Iris“ (der eigentlich vom „City Of Angels“-Soundtrack stammt) vom sechsten Album „Dizzy Up The Girl“ bewies man schließlich im Jahre 1998, dass die Goo Goo Dolls keineswegs zur wachsenden Armee der One-Hit-Wonder gehörten. „Iris“ konnte sich insgesamt fast ein ganzes Jahr in den Billboard Charts halten, davon phänomenale 17 Wochen auf Platz 1!
Und das sollte nur der Anfang sein: „Dizzy Up The Girl“ enthielt neben „Iris“ des weiteren noch die Hits „Slide, „Black Balloon“ und „Broadway“ – allesamt Top Ten Hits in den Billboard Charts. In der Folgezeit verbrachte man die nächsten zwei Jahre auf Tour und konnte sich somit eine treue Fanbase aufbauen, von der die meisten Bands nicht einmal zu träumen wagen. Die Goo Goo Dolls hatten sich als feste Größe im Musikgeschäft etabliert.
Das Jahr 2002 schließlich stand ganz im Zeichen des Albums „Gutterflower“, auf dem die Hits „Here Is Gone“ und „Sympathy“ zu finden waren. 2004 veröffentlichte man eine Live-DVD mit seiner furiosen, in der Heimatstadt Buffalo mitgeschnittenen 4th July-Show. Auf dem Nachfolgewerk „Let Love In“ (2006) waren die Hits „Better Days“ und das erfolgreiche Supertramp-Cover „Just A Little Bit“ zu finden. Doch damit nicht genug, liest sich die umfangreiche Liste weiterer Auszeichnungen mehr als eindrucksvoll: So können die Goo Goo Dolls auf insgesamt vier Grammy-Nominierungen zurückblicken, nicht weniger als 13 aufeinander folgende Top 10 Multiformat-Hits und nicht zuletzt über 10 Millionen verkaufter Tonträger. Zudem wurde Rzeznik mit dem begehrten Hal David Starlight Songwriter Award ausgezeichnet.
2010 markiert nun das 24. Bestehensjahr, seitdem die beiden Gründungsmembers John Rzeznik und Robby Takac erstmalig zusammen Musik gemacht haben.
Zusammen mit Drummer Mike Malinin, der die Band seit den letzten 15 Jahren komplettiert, werden die Goo Goo Dolls schon bald mit dem Album „Something For The Rest Of Us“ auf ausgedehnte Tour gehen.
Geschrieben und aufgenommen über die letzten Jahre enthält „Something For The Rest Of Us“ einmal mehr eine ordentliche Dosis klassischer Goo-Songs wie „Sweetest Lie“, „One Night“ oder „Soldier“ – Stücke, auf denen Rzeznik sich genau den Problemen stellt, die für die meisten Menschen längst zum alltäglichen Dasein gehören:
„Ein gewisser Teil unserer neuen Songs handelt ganz klar von den mannigfaltigen Enttäuschungen und widrigen Umstände der schwierigen Zeiten, in denen wir gerade leben. Ziel war es, diesem gefühlsmäßigen Chaos irgendwie Ausdruck zu verleihen“, sagt Rzeznik.
„Viele Menschen sind gezwungen, sich tagtäglich in der Wirtschaftskrise zu behaupten – an genau diese Leute richte ich mich mit meinen Texten!“
Aufgenommen wurde „Something For The Rest Of Us“ in diversen Studio in Los Angeles sowie im bandeigenen Recordingstudio in Buffalo. Verstärkt wurde man dabei von zahlreichen namhaften Producern wie Tim Palmer, John Fields oder Butch Vig, die das Album zu dem gemacht haben, was es ist: Eine Sammlung großartiger Songs mit zeitlosen Lyrics.
1986 ist lange her. Von den Bands von damals sind nur noch wenige übrig geblieben, während man zumeist kurzlebige Trends in regelmäßigen Abständen kommen und auch wieder gehen sah. Die Goo Goo Dolls sind heute Überlebenden einer großen Ära, die nicht nur einfach überlebt, sondern über die Jahre keinen Deut an Aktualität und Relevanz eingebüßt haben. Im Gegenteil. Die Goo Goo Dolls sind gewachsen, gereift und haben sich nur einem einzige Ziel verschrieben: Großartige Songs zu schreiben. Denn am Ende des Tages ist es doch das, was zählt: Der Song. Mögen Trends und neueste Celebrity-Klatschmeldungen auch weiterhin kommen und gehen, so wird es doch immer Menschen geben, die nach dem einen Song suchen, der ihnen etwas bedeutet. Die Menschen, an die sich die Goo Goo Dolls richten.
http://googoodolls.com/
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Post Author: MMagazin

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