Kaum ist das Echo auf die erste Senorematzerossi-EP verhallt, steht der Schweinfurter Songwriter und Punkpoet schon mit dem zweiten Teil seiner Trilogie auf der Matte. Im zweiten Päckchen sind vier niegelnagelneue Rossi-Songs enthalten, die seinen Weg zurück zur elektrisch verstärkten Gitarre eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Nach der ersten Vier-Track-EP legt uns Matze jetzt eine weitere Vier-Track-EP mit dem märchenhaften Titel “Vier Geschichten von Veränderung, Maschinen, einer Liebe und warum aus mir und meinen Freunden nichts mehr werden kann” aufs digitale Nachtkästchen.
Hinter dem etwas sperrigen, aber doch sehr poetischen EP-Titel verbergen sich wieder vier Rohdiamanten, die mehr als je zuvor im musikalischen Kosmos von Senore Matze Rossi lärmen und rocken. So sind auch auf der zweiten EP fast keine ruhigen Töne zu finden. Matze lehnt sich mal wieder wunderbar weit aus dem Fenster und macht das, was er am besten kann: Erwartungen ignorieren, positiv überraschen und einfach die Musik veröffentlichen, die ihm gerade lieb und teuer ist.
Gleich mit dem Eröffnungstitel stellt er die unbequeme Frage “Was haben wir dazu gelernt?” Um sich darauf gleich hoffnungsvoll selbst zu antworten: “Kampflos wird sich nicht ergeben!“. Ein Lied, das seine Rastlosigkeit widerspiegelt und die allgemeine Ausweglosigkeit durchbricht und Mut macht, immer seinen eigenen Weg zu gehen. Tatkräftige Unterstützung bekommt er hier von der Singer/Songwriterin Nessi, bekannt aus der Peta2-Sendung „Nessi wird vegan“ und seinem langjährigen Freund Wauz von „Red Tape Parade“.
„Du bist nur eine Maschine“ beschreibt mit ironischem Unterton und beinahe schon analytischem Kalkül die Vor- und Nachteile von einem “Maschinen-Leben”.
Während für viele deutschsprachigen Künstler Gefühlsäußerungen immer noch ein gefährlicher Balanceakt darstellt, singt Matze Rossi mit einer unbeeindruckten Selbstverständlichkeit ein Lied über die Liebe. Die Zeile “Und ich will dich lieben als ob es keinen Morgen gibt” könnte auch in einem Groschenroman am Kiosk stehen. Doch genau diese Unbefangenheit und allein der Grund, seine Frau und Kinder so zu lieben, erstickt jeden Keim von Peinlichkeit.
Fast schon unverschämt bringt er auf den Punkt, was andere nicht einmal zu träumen wagen: So wird zum Beispiel einfach der prägendste Independent-Song der frühen Neunziger genommen und mit dem gewissen Rossi-Charme glorifiziert, und neuinterpretiert, um am Ende nichts Geringeres als die ungewöhnlichste Liebeserklärung an die Pixies zu zelebrieren.
Weitere Infos zu Senorematzerossi:
www.senorematzerossi.de
www.senorematzerossi.de/facebook
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